Suche nach den Schätzen der ehemaligen kursächsischen Residenzschlösser

© Katharina Vokoun

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat am 9. Oktober 2023 einen Fördermittelbescheid in Höhe von knapp 119.000 Euro an den „Verbund der Museen von fünf Burgen und Schlössern in Sachsen-Anhalt-Süd (Die fünf Ungleichen) e. V.“ in der Weißenfelser Schlosskirche St. Trinitatis überreicht. Gefördert wird das Projekt „Barocke Residenzkultur an den Höfen der albertinisch-sächsischen Sekundogenituren im heutigen Sachsen-Anhalt“, welches in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und dem Museum Schloss Moritzburg Zeitz von 2023 bis 2025 durchgeführt wird.

In dem Verbundprojekt erforschen die Museen der drei ehemaligen kursächsischen Residenzschlösser Merseburg, Weißenfels und Zeitz die materiellen Überlieferungen aus den jeweiligen Schlössern. Auch die ehemaligen Nebenresidenzen Querfurt, Neuenburg und Allstedt spielen dabei eine Rolle.

Mittel- und langfristig sollen die musealen Ausstellungen erweitert und vertieft werden. Weitere Perspektiven bieten digitale Konzeptionen und Formate, die die Forschungsergebnisse der einzelnen Einrichtungen präsentieren. Darüber hinaus sollen immer wieder neue Verbund-Sonderausstellungen zu relevanten Themenschwerpunkten entwickelt werden, welche die Aufmerksamkeit für die gemeinsame sächsische Geschichte der genannten Residenzen im Süden Sachsen-Anhalts – im Idealfall bundesländerübergreifend im Verbund mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – erhöhen werden.

„Das Projekt ist ein klares Signal, dass wir uns als eine gemeinsame Kulturregion verstehen“, sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff. Oberbürgermeister Martin Papke freute sich über die finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt für das Vorhaben der Museen. Denn das Projekt sei nicht nur für den Tourismus wegweisend, sondern auch für die Identitätsfindung. „Kultureinrichtungen und deren Kulturgüter sind in den aktuell bewegten Zeiten wichtig, um uns ein Bewusstsein von Heimat zu geben“, sagte das Stadtoberhaupt.

Im Rahmen des Projektes sollen in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Ausstattungs- und Kunstgegenstände, die aus Schlössern der Herzogtümern Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Merseburg und Sachsen-Zeitz stammen, systematisch ermittelt werden. Diese fielen nach dem Aussterben der Nebenlinien an Kursachsen zurück. Ergiebig erscheinen zunächst die Sammlungen der Rüstkammer und des Grünen Gewölbes Dresden. Die Darstellung dieser gemeinsamen Geschichte verspricht eine große kulturgeschichtliche Entdeckungsreise.

Tragende Mitglieder des Vereins sind das Museum Weißenfels und die Stadt Weißenfels, das Kulturhistorische Museum Merseburg, die Burg Querfurt und der Saalekreis sowie das Schloss Neuenburg, Schloss Allstedt und die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.