Inhalt
Datum: 29.01.2024

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Weißenfels

Zum bundesweiten Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus fand am 27. Januar 2024 im Weißenfelser Stadtpark eine Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Opfer des Faschismus statt. Etwa 40 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Veranstaltung teil. Oberbürgermeister Martin Papke mahnte die Anwesenden, dass die Lehren aus der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Eindrücklich berichtete er von seinem jüngsten Besuch im Holocaust-Museum in Washington.   

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam zur Leipziger Straße 7. Dort wurden im Auftrag des Simon-Rau-Zentrums drei neue Stolpersteine verlegt. Diese erinnern an das Schicksal der jüdischen Familie Birnbach, die in dem Haus einst lebte. Enrico Kabisch vom Simon-Rau-Zentrum berichtete, dass Susanna und Sara Birnbach im Jahr 1938 zur Zwangsarbeit ins Konzentrationslager Krakau-Plaszów deportiert und dort auch ermordet wurden. Das Schicksal von Heinrich Birnbach ist bis heute unbekannt. Ein weiterer Stolperstein soll in den kommenden Tagen in der Neustadt verlegt werden.

Seit dem Jahr 2008 lädt das Simon-Rau-Zentrum den Künstler Gunter Demnig zu Stolpersteinverlegungen ein und möchte damit an alle Weißenfelser Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens erinnern, die während des Nationalsozialismus ermordet wurden. Ein Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus mit Kranzniederlegung fand am 27. Januar 2024 auch im Ortsteil Großkorbetha am Gedenkstein auf dem Harnack-Platz statt.

Hintergrund:
Am 27. Januar gedenkt Deutschland der Millionen Menschen, die durch die Nationalsozialisten entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet wurden. Historischer Anlass für den Gedenktag ist die Befreiung des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee. In Auschwitz waren etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet worden. Der 27. Januar steht wie kein anderer Tag als Symbol gegen das Vergessen und zur Mahnung, jeder Gefahr einer Wiederholung entgegenzuwirken.