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Datum: 05.02.2024

Stadt Weißenfels investiert in Kitas, Schulen und Feuerwehren

Die Stadt Weißenfels investiert auch im Jahr 2024 weiter in ihre Zukunft. Der aktuelle Entwurf des Investitionsplans der Saalestadt sieht vor, dass in den kommenden Monaten etwa 24,7 Millionen Euro für diverse Bauvorhaben ausgegeben werden. Dabei ist es der Kommune gelungen, dass bisher über verschiedene Programme Fördermittel in Höhe von rund 15,5 Millionen Euro eingeworben werden konnten. Letztendlich hängt die Umsetzung der geplanten Maßnahmen auch vom Beschluss des Haushaltes 2024 ab, welcher in der Stadtratssitzung Mitte März 2024 geplant ist.

Kitas und Schulen sind Investitionsschwerpunkte

Ein Schwerpunkt der Investitionen sind wie bereits in den Vorjahren die Kindertagesstätten und Schulen der Stadt Weißenfels. Der Neubau der Kita Uichteritz soll im Mai fertiggestellt werden. Vor allem auf den Außenanlagen gibt es bis dahin noch viel zu tun. Hier sollen zwei Spielplätze für die Krippen- und Kindergartenkinder entstehen. Außerdem wird eine Zone für den Bring- und Abholverkehr errichtet. Insgesamt rechnet die Saalestadt für den Neubau mit Kosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro; finanziert komplett mit Eigenmitteln aus dem städtischen Haushalt. In Wengelsdorf ist ebenfalls ein Neubau der Kita geplant, für den im August 2024 der Bauantrag eingereicht werden soll. Der Baubeginn des 3,5 Millionen Euro teuren Vorhabens ist im Februar 2025 geplant. Die Kita Burgwerben erhält einen Anbau mit Aufenthaltsräumen für die Mitarbeiterinnen und ein neues Dach. Die Bauarbeiten sollen Ende des Jahres 2024 beginnen. Im Haushaltsplan sind hierfür 400.000 Euro vorgesehen. Auch in den Kitas „Anne Frank“, „Strohbär“ und „Knirpsenland“ sind in diesem Jahr Investitionen vorgesehen. So wird die Kita „Anne Frank“ mit einer Akustikdecke ausgestattet, die Kita „Strohbär“ erhält neue Sanitäranlagen und im „Knirpsenland“ werden die Außenanlagen saniert und die Schließanlage erneuert. Zu einem möglichen Kita-Neubau in Markwerben sollen Gespräche mit den politischen Gremien aufgenommen werden. Erste Untersuchungen zu dem Gebäude hatten ergeben, dass eine Sanierung entsprechen aktueller Anforderungen an Brandschutz und Barrierefreiheit den Kostenrahmen gesprengt hätte.

Die Grundschule Großkorbetha erhält einen zweistöckigen Verbindungsbau zwischen Schulgebäude und Turnhalle, wodurch zusätzliche Klassenräume geschaffen werden und die Schule dann zweizügig betrieben werden kann. Kosten in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro sind für die Maßnahme geplant, welche die Stadt Weißenfels komplett aus Eigenmitteln finanziert. Der Abriss des alten Verbindungsgebäudes startete im August 2023. Mittlerweile sind die Rohbauarbeiten am Neubau fast abgeschlossen. Der Einzug in die neuen Klassenräume ist nach den Winterferien 2025 geplant. Für den Neubau der Grundschule Uichteritz und für die Kombination aus Neubau und Bestandssanierung der Grundschule Langendorf werden in diesem Jahr die Planungen abgeschlossen. Wobei für das Vorhaben in Langendorf schon jetzt feststeht, dass eine Umsetzung ohne Fördermittel aufgrund des Kostenumfangs von geschätzten 13 Millionen Euro nicht möglich ist. Die Planungsunterlagen verschaffen der Kommune jedoch den Vorteil, sich künftig gegebenenfalls auch zeitnah für neue Förderprogramme zu bewerben.

Bauliche Maßnahmen an den Feuerwehrhäusern in den Ortschaften

Ein weiterer Investitionsschwerpunkt im Hochbau sind die Feuerwehrhäuser in den Ortschaften. Insgesamt mehr als 2,5 Millionen Euro wird die Stadt Weißenfels in diesem und im kommenden Jahr für die Feuerwehren aufbringen müssen. Für die Kommune stellt das eine enorme finanzielle Belastung dar, denn Fördermittelprogramme für derartige Investitionen gibt es derzeit nicht. Die Stadt Weißenfels muss diese Aufwendungen komplett aus Eigenmitteln stemmen.

Die Wehren in Langendorf, Großkorbetha und Leißling erhalten Absauganlagen in den Fahrzeughallen. Gelder in Höhe von insgesamt 325.000 Euro werden hierfür von Sommer bis Herbst 2024 verbaut. In Markwerben werden für 150.000 Euro vier Container für die Sanitäreinheiten errichtet. In Tagewerben wird das Feuerwehrgerätehaus umgebaut und die Fahrzeughalle wird dank eines Anbaus erweitert. Die Bauarbeiten werden aktuellen Plänen zufolge im Herbst 2024 starten und auch noch im Jahr 2025 fortgeführt. Im Haushaltsplan sind hierfür 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Auch die Feuerwehr Reichardtswerben erhält für die Fahrzeughalle einen Anbau. Zudem wird vor Ort das Dorfgemeinschaftshaus in diesem Jahr saniert und umgebaut, sodass zusätzliche Räume für die Kameradinnen und Kameraden geschaffen werden. Für beide Maßnahmen plant die Stadt Weißenfels mit Ausgaben in Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro. Das Feuerwehrhaus in Burgwerben erhält ein neues Dach und im Sanitärtrakt erfolgt ein Umbau. Baubeginn für das rund 200.000 Euro teure Vorhaben ist Sommer 2024.

Tiefbaumaßnahmen im Jahr 2024

Im Tiefbau beginnt die Stadt Weißenfels im Jahr 2024 mit der Sanierung der gründerzeitlichen Straßenzüge in der Neustadt. Als Pilotprojekt hierfür dient der grundhafte Ausbau der Weinbergstraße. Der Baubeginn ist im April geplant. Die Arbeiten an dem 420 Meter langen Straßenabschnitt werden aktuellen Plänen zufolge bis Ende des Jahres 2025 andauern. In den kommenden zehn Jahren sollen dann weitere Straßensanierungen in Weißenfels’ größtem Stadtviertel folgen. Das Bauvorhaben in der Weinbergstraße ist eine Gemeinschaftsmaßnahme der Abwasserbeseitigung Weißenfels AöR, der Weißenfelser Stadtwerke und der Stadt Weißenfels. Vor Ort werden die mehr als 100 Jahre alten Mischwasser- und Regenwasserkanäle erneuert und neue Elektroleitungen verlegt. Außerdem entstehen Stellplätze für ein geordnetes Parken. Grünflächen sollen einerseits das Stadtklima verbessern und andererseits das Areal optisch gliedern und damit zur Aufwertung des Stadtbildes beitragen. Das Quartier wird auf diese Weise aufgewertet. Die Stadt Weißenfels wird für den Ausbau der Weinbergstraße etwa 1,45 Millionen Euro aus Eigenmitteln investieren. Die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung erhoffen sich, dass die Hauseigentümer nachziehen. Es wäre eine enorme Qualitätssteigerung für die Stadt Weißenfels, wenn die vielen Gründerzeithäuser in der Neustadt nach Jahren der Vernachlässigung aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken und wieder in ihrer einstigen Schönheit erstrahlen würden.

Etwas Geduld müssen Autofahrer noch in der Leipziger Straße und am Kirchberg in Leißling aufbringen. Die grundhafte Sanierung der Leipziger Straße kam in den vergangenen Wochen aufgrund der Witterung komplett zum Erliegen. Dank gestiegener Temperaturen können die Arbeiten nun aber wieder aufgenommen werden. Die Bauarbeiten im Abschnitt zwischen dem Töpferdamm und der Hausnummer 117 sollen bis Juni 2024 laufen. Ursprünglich war eine Fertigstellung im September 2023 geplant. Nachdem der Kanalbau im vergangenen Jahr abgeschlossen werden konnte, wird vor Ort nun die Fahrbahn erneuert. Zudem entsteht stadteinwärts bis zum Parkplatz am Töpferdamm ein kombinierter Geh- und Radweg. Von dort aus können Fahrradfahrer auf der Leipziger Straße (30er-Zone) zum Markt weiterfahren oder auf den Radweg an der Saale wechseln. Im Rahmen der Baumaßnahme wird auch ein Teil der Hohen Straße ausgebaut und die dortige Stützwand erneuert. Hier stehen noch Kanal- und Straßenbauarbeiten an. An der Mauer konnten die Betonbauarbeiten abgeschlossen werden. Sobald es die Temperaturen zulassen, wird die Mauer mit Sandstein verblendet. Die Gesamtkosten für die Maßnahme belaufen sich auf etwa 2,7 Millionen Euro. Für das Bauvorhaben erhält die Saalestadt eine Förderung aus den Programmen des Denkmalschutzes und der Städtebauförderung.
Der Kirchberg in Leißling musste nach einem Felssturz im September 2022 auf einer Länge von 50 Metern gesperrt werden. Es folgten ein Gutachten und die vorläufige Sicherung des Felsvorsprungs. Dafür wurde Wildwuchs entfernt und der Fels an einigen Stellen kontrolliert abgetragen. Im Sommer 2024 wird der Hang im Auftrag der Stadt Weißenfels mit Spritzbeton und Rückverankerungen nun endgültig gesichert. Die Kommune rechnet mit Kosten in Höhe von 300.000 Euro.  

Wieder auf dem Plan stehen auch die Themen „Radwegebau“ und „barrierefreie Bushaltestellen“. Im Röntgenweg wird im Abschnitt zwischen Kükenthalstraße und Brückenstraße ein Geh- und Radweg errichtet. Die Stadt Weißenfels stellt für das Vorhaben Eigenmittel in Höhe von 250.000 Euro zur Verfügung. Das Geld stammt von den anliegenden Grundstückseigentümern, welche für die Entwicklung des Gebietes einen Beitrag gezahlt haben. Einen kombinierten Geh- und Radweg möchte die Stadt Weißenfels auch entlang der Langendorfer Straße im Abschnitt zwischen Hochheimweg und Südring errichten. Der Burgenlandkreis plant eine Sanierung der Straße. Im Rahmen dafür nötigen Sperrung möchte die Saalestadt auch ihr Bauvorhaben umsetzen. Aktuell laufen Abstimmungen mit dem Landkreis. Ob der Baustart noch im Jahr 2024 stattfindet, steht noch nicht fest. Beim Ausbau der Bushaltestellen werden im Jahr 2024 insgesamt 19 Haltestellen barrierearm gestaltet – und das vor allem in den Ortschaften. Sowohl in Tagewerben als auch in Wengelsdorf stehen jeweils vier Haltestellen für einen Ausbau auf dem Plan. Jeweils zwei Haltestellen sind es in Burgwerben und Großkorbetha. Die restlichen sieben Haltestellen befinden sich in der Weißenfelser Kernstadt. Dazu gehören beispielsweise die Haltestellen am Bismarckturm und in der Selauer Straße auf Höhe der PVG Burgenlandkreis mbH. Das Land Sachsen-Anhalt stellt Fördermittel für den Ausbau zur Verfügung, zu dem alle Städte und Gemeinden nach derzeitigem Stand bis Ende 2025 verpflichtet sind. 80 Prozent der Gesamtkosten können mithilfe dieser Gelder finanziert werden. Die maximale Förderung beträgt 12.500 Euro pro Haltestelle. Die Stadt Weißenfels hat für den barrierearmen Ausbau der Bushaltestellen Eigenmittel in Höhe von 300.000 Euro im Haushalt 2024 eingeplant.   

Die Stadt Weißenfels arbeitet außerdem an der Erweiterung des Parkplatzangebotes. So soll der Parkplatz des Kulturhauses von 42 auf 100 Stellplätze erweitert werden. Die dafür nötige angrenzende Grünfläche befindet sich bereits im Besitz der Kommune. Bis zu 90 zusätzliche, kostenfreie Parkflächen sollen entlang Beuditzstraße im Abschnitt zwischen der Johannes-R.-Becher-Straße und der Max-Lingner-Straße entstehen. Aufgrund des Wegfalls des Garagenhofes Am Storchennest hatte die Kommune in einer Befragung den Bedarf an Parkplätzen ermittelt. Für beide Baumaßnahmen hat die Stadt Weißenfels jeweils 100.000 Euro im Haushaltsplan vorgesehen.

Ausblick

Auch die nächsten Baumaßnahmen stehen schon in den Startlöchern. So starten im Jahr 2024 die Planungen für den zweiten Bauabschnitt in der Straße Am Güterbahnhof. Nachdem vor Ort im Oktober 2023 die neue Bahn-Bus-Schnittstelle freigegeben wurde, sollen im weiteren Verlauf der Straße zusätzliche 100 kostenfreie Parkplätze für „Park and Ride“ entstehen. Das Vorhaben wurde bereits in das Förderprogramm der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) aufgenommen, die Weißenfels auch schon beim Bau der Bahn-Bus-Schnittstelle mit einer 80-prozentigen Förderung unterstützt hatte. Mit einer Bautätigkeit ist aber erst in den Jahren 2026 und 2027 zu rechnen, weil hierfür zunächst der grundhafte Ausbau der Weinbergstraße abgeschlossen sein muss.

Planungen laufen zudem für den grundhaften Ausbau des Kirschweges im Abschnitt zwischen Beuditzstraße und Am Storchennest. In diesem Zusammenhang sind auch ein Umbau des Kreuzungsbereichs an der Beuditzstraße und die Einbindung eines Fahrradwegs geplant. Mit einer Bautätigkeit ist im Jahr 2025 zu rechnen.

Außerdem erhält Großkorbetha eine neue Brücke. Die morsche Holzbrücke in der Straße Ellern nahe der Kita „Haus Sonnenschein“ wird ersetzt. Die Stadt Weißenfels plant mit Kosten in Höhe von 125.000 Euro. Ob die Bauarbeiten vielleicht sogar schon im Jahr 2024 beginnen können, steht noch nicht fest.

Natürlich bleibt auch Schloss Neu-Augustusburg weiterhin Weißenfels’ größte Dauerbaustelle. Mit der Sanierung der Pfeiler im Kellergeschoss des nördlichen Westflügels soll die statische Sicherung dieses Gebäudeabschnittes nach dann fast sieben Jahren abgeschlossen werden. Im Herbst 2017 waren beim Beräumen des Live-Clubs Schäden an der Mittellängswand und den Außenwandpfeilern sichtbar geworden. Durch Öffnungen, Kaminaussparungen und andere Schwächungen im Wandquerschnitt, war die Tragfähigkeit erheblich eingeschränkt. Die Barockausstellung des Museums, die im nördlichen Westflügel untergebracht ist, musste deshalb geschlossen werden.
Zweiter Arbeitsschwerpunkt der Schlossanlage ist die Schlossmauer. Seit dem Jahr 2020 wurde der Abschnitt der Schlossmauer saniert, der im Norden entlang der Schlossterrasse bis zur Treppe verläuft. Die Stadt Weißenfels beabsichtigt nun die Fortführung der Stützwandsanierungen am Schlosshang. Geplant ist eine statisch-konstruktive Ertüchtigung des Mauerabschnittes, der im Süden von der Treppe Große Burgstraße bis zur Treppe Zeitzer Straße reicht. Für das Jahr 2024 sind Bauplanungen vorgesehen. Mit einer sichtbaren Bautätigkeit ist ab dem Jahr 2025 zu rechnen. 
Außerdem stellt der geplante Einzug des Amtes für Landwirtschaft und Flurneuordnung des Landes Sachsen-Anhalt in das Schloss Neu-Augustusburg die Stadt Weißenfels vor Herausforderungen. Bereits im Mai 2022 hat die Kommune Unterlagen mit Raum- und Ausbauplänen sowie einer Kostenaufstellung zur Prüfung beim Land eingereicht. Der Fördermittelbescheid steht noch aus. Erfolgt die Zustellung, könnten Rückbaumaßnahmen starten. Dabei würden die Räume im südlichen Westflügel und im Südflügel des Schlosses entkernt und nichttragende Wände entfernt werden. Ziel ist es, den Ausbau der beiden Schlossflügel zu einem modernen Behördenstandort. Für das Vorhaben erhält die Stadt Weißenfels Strukturwandel-Fördermittel.