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Datum: 05.08.2022

Zensus-Interviews in Weißenfels und Umgebung erfolgreich abgeschlossen

Der 12-wöchige Befragungszeitraum des Zensus 2022 geht zu Ende. In der kommenden Woche werden die letzten persönlichen Interviews in Weißenfels und Umgebung geführt. Annekatrin Schinol und Karsten Slawik vom Team der Zensus-Erhebungsstelle Weißenfels ziehen ein positives Resümee. „Die Bevölkerung hat sehr gut mitgearbeitet. Die Rücklaufquote liegt bei mehr als 99 Prozent. Für die große Kooperationsbereitschaft bedanken wir uns herzlich“, sagt Annekatrin Schinol.

Lobende Worte hat die Leiterin der Weißenfelser Erhebungsstelle auch für die 110 Ehrenamtlichen, die im Befragungsgebiet als Interviewerinnen und Interviewer im Einsatz waren. „Wir haben absolute Hochachtung vor deren Tätigkeit“, sagt sie. Es sei gelungen, alle der 2.900 Anschriften zu besuchen, die per computergesteuertem Zufallsprinzip für den Zensus 2022 ausgewählt wurden. „Das war keine leichte Tätigkeit. Beim Klingeln weiß man nie, wer die Tür aufmacht. Jedes Interview ist anders. Und bei manchen Gesprächen war lösungsorientiertes Handeln gefragt; zum Beispiel, wenn Deutschkenntnisse fehlten“, berichtet Karsten Slawik.

Während die Erhebungsbeauftragten ihren Dienst erfüllt haben, geht für das Zensus-Team im Weißenfelser Fürstenhaus die Arbeit noch bis zum Ende des Jahres weiter. Die Antworten auf den Fragebögen werden händisch in ein Computersystem übertragen und dann verschlüsselt direkt ans statistische Landesamt geschickt. Dabei gelten höchste Datenschutz-Standards. So werden die Daten bei der digitalen Eingabe anonymisiert. Persönliche Angaben werden also von weiteren Daten entkoppelt und gelöscht. Die Fragebögen und alle weiteren Unterlagen werden vernichtet. Zu dem Computerraum der Weißenfelser Erhebungsstelle haben nur feste Mitarbeiter Zugang.

Annekatrin Schinol und Karsten Slawik werden sich zudem um den kleinen Teil der noch offenen Befragungen kümmern. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um strikte Verweigerer. In einigen Fällen konnte bisher kein passender Termin gefunden werden oder die Befragung wurde aufgrund eines Missverständnisses zunächst abgelehnt. Generell gilt, dass die ausgewählten Personen gemäß Zensusgesetz zur Auskunft verpflichtet sind. Die beiden Zensus-Mitarbeiter werden folglich bedürfnisorientierte Lösungsvorschläge anbieten. Parallel dazu laufen auch noch die schriftliche Befragung und die Onlinebefragung weiter, denn ein kleiner Teil der Bevölkerung wurde per computergesteuertem Zufallsprinzip aufgefordert, einen umfassenderen Fragebogen auszufüllen. Darüber werden beispielsweise auch Angaben zum Bildungsstatus, Beruf und Wirtschafszweig ermittelt. 

Mit einem Ergebnis des Zensus 2022 ist erst im November 2023 zu rechnen. Bis dahin werten die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder die gewonnen Daten aus. Wichtigstes Ziel ist dabei die Ermittlung der aktuellen amtlichen Bevölkerungszahl in Bund, Ländern und Kommunen. Für diese Inventur reicht eine reine Auszählung der kommunalen Melderegister nicht aus, da die Daten oft nicht fehlerfrei sind. Mit Hilfe der Einwohnerzahl werden aber beispielsweise Fördergelder oder Finanzausgleichsmittel der Länder berechnet. Da der Zensus aller zehn Jahre stattfindet, ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme garantiert und es liegen verlässliche Basiszahlen für Entscheidungen und Planungen vor.

Dank des Zensus erhalten Entscheidungsträger aber auch ein Bild von der Bevölkerungsstruktur und können dementsprechend den Bedarf an Kindergärten, Schulen, Studienplätzen oder Altenheimen ableiten. Nicht zuletzt werden auch Angaben zur Situation von Wohnungen und Gebäuden gewonnen, aus denen sich Maßnahmen der Stadtentwicklung und der Raumplanung ableiten lassen.