Inhalt
Datum: 08.12.2022

Barocke Standuhr fürs Museum Weißenfels

Über ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk durfte sich das Museum Weißenfels freuen. Museumsleiterin Bianca Bernstein nahm am 2. Dezember 2022 eine Standuhr aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entgegen. Helmut Tüxen aus Kiel, der bereits in achter Generation als Uhrmachermeister tätig ist, hatte das barocke Möbelstück im Kunsthandel erworben und restauriert. Dank finanzieller Unterstützung durch die Fielmann-Stiftung geht die Uhr in den Besitz des Museums über. Die Schenkung wird in die Ausstellung im Schloss Neu-Augustusburg integriert.

Die Standuhr muss wöchentlich aufgezogen werden. Sie zeigt neben den Stunden, Minuten und Sekunden auch das Datum an. Das aktuelle Tierkreiszeichen kann in einem Kästchen über dem Ziffernblatt abgelesen werden. Durch ein Fenster im Fuß der Uhr kann das Pendel beobachtet werden. „Eine so gut erhalten Uhr aus dieser Zeit zu finden, war ein großer Glücksfall“, sagte Helmut Tüxen. Das aufwendige, massive Werk und der gute Zustand würden darauf hindeuten, dass die Standuhr nicht für einen bürgerlichen Haushalt, sondern für höfische Räume gefertigt wurde. Eine Signatur des Herstellers fehlt zwar aber dem Uhrmachermeister war aufgrund der äußeren Gestaltung schnell klar, dass das Möbelstück aus dem sächsischen Gebiet stammt. Über private Kontakte kam die Verbindung nach Weißenfels zustande. „Es ist ein schönes Gefühl, dass die Uhr nun wieder in der Region steht, in der sie einst gefertigt wurde. Außerdem freue ich mich sehr, dass sie nicht irgendwo im Privaten verschwindet, sondern öffentlich zu sehen ist“, sagte Helmut Tüxen.

„Das ist ein echter Blickfang für unsere Ausstellung“, sagte Bianca Bernstein freudestrahlend und lobte den Gast aus Norddeutschland, der zusammen mit Restauratorin Gesa Timm viele Stunden in die Reparatur und Beseitigung kleiner Mängel gesteckt hat. So wurden beispielsweise das verblichene Gehäuse aufbereitet und Furnierschäden repariert. Das Ergebnis begeisterte auch Oberbürgermeister Martin Papke, der die Standuhr als „Prachtexemplar“ bezeichnete. „Das ist ein Möbelstück zum Erleben mit allen Sinnen. Auf der einen Seite die verspielten Verzierungen des Barocks, auf der anderen Seite die technischen Elemente und das laute Ticken“, sagte das Stadtoberhaupt und bedankte sich auch noch einmal ausdrücklich bei der Fielmann-Stiftung für die finanzielle Unterstützung.