Die Stimme der Weißenfelser Jugend soll lauter werden

© Katharina Vokoun

Mit dem Grillfest am Brückenmühlen-Areal hat die Stadt Weißenfels den Anfang gemacht: Die Themen der Jugendlichen sollen künftig stärker in die Planungsprozesse der Stadt Weißenfels eingebunden werden. Deshalb fand am 4. September 2024 ein Auswertungsgesprächs des Grillens mit Oberbürgermeister Martin Papke im Rathaus statt. Knapp zehn Jugendliche sprachen mit dem Stadtoberhaupt und mit verantwortlichen Verwaltungsmitarbeitern darüber, welche Ideen schon im Jahr 2025 realisiert werden können. So wird es im kommenden Jahr ein Sport- und Musikfestival geben. Zudem soll das Brückenmühlen-Areal erneut belebt werden. Den ganzen Sommer über sollen verschiedene Freizeitangebote für Jugendliche und junge Erwachsene für neuen Schwung auf dem bisher ungenutzten Gelände sorgen.

Ebenfalls zu diesem Termin anwesend war Björn Bloss, der Geschäftsführer des Impact-Start-ups „WeCreate“. Mit seiner Agentur gestaltet er Apps für Beteiligung und demokratische Prozesse. Für die Ausgestaltung der Jugendbeteiligung in Weißenfels sind digitale Beteiligungsmöglichkeiten der Jugendlichen essentiell. Denn die Stadtverwaltung plant für das Jahr 2025 die Gründung eines Jugendbeirats, der fest verankert in kommunalpolitischen Strukturen künftig mitgestalten wird.

Die Leiterin des Amtes für Sozialraumentwicklung Carolin Kiehl betonte, dass eine digitale Plattform wichtig ist, um mit den Jugendlichen in Kontakt zutreten und ihnen Gehör zu verschaffen. „Es ist der soziale Raum, in dem junge Menschen sowieso jeden Tag kommunizieren. Einem möglichen Jugendbeirat bietet das Digitale eine Plattform für den Austausch. Gleichzeitig können junge Menschen, die nicht Teil des Beirats sind, ihre Ideen und Wünsche weitergeben oder sich ebenfalls aktiv beteiligen. Ein wichtiger Aspekt ist zudem, dass auf diese Weise Entscheidungen transparent gemacht werden. Und genau darum geht es in der Demokratie. Politik sollte in einer demokratischen Gesellschaft transparent sein. Nur so kann das Vertrauen in Beteiligungsprozesse wachsen“, sagte Carolin Kiehl.

Putzaktion und Ideenschmiede an der Pfennigbrücke
Der Auswertungsrunde im Rathaus folgt eine Aktion im öffentlichen Raum: Am 26. September 202424 wird Oberbürgermeister Martin Papke ab 11 Uhr zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Neustadtschule die Pfennigbrücke putzen. „Die Aktion trägt symbolischen Charakter“, sagte der Oberbürgermeister. „Wir nutzen den öffentlichen Raum als Begegnungs- und Kooperationsort. Denn die Schüler der Neustadtschule haben in den letzten Wochen viele Ideen für ein Weißenfels von Morgen gesammelt, die sie mir übergeben möchten. Gleichzeitig werden wir gemeinsam mit dem Putzen der Pfennigbrücke zeigen, dass die Stadt allen Menschen gehört und jeder seinen Beitrag zur Gestaltung und zur Verschönerung dieser Stadt leisten kann.“

Jugend entscheidet: Thementage
Auf jeden Fall sollten sich Jugendliche, die sich ins Stadtgeschehen aktiv einmischen wollen, den 1. und 2. Oktober 2024 (Ferienzeit) vormerken. Denn dann werden im Kulturhaus Martin Papke sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadt in einem gemeinsamen Workshop die bisherigen Ideen vertiefen und ausformulieren. Die Aktion steht unter dem Motto „Eure Thementage“. Ziel ist es, die Themen für das Jahr 2025 gezielt in den Stadtrat einzubringen. Unterstützt wird die Stadt dabei durch die gemeinnützige HERTIE-Stiftung. Interessierte Jugendliche können sich bis zum 23. September 2024 anmelden unter: sozialraumentwicklung@weissenfels.de . Auch für Rückfragen kann die E-Mail-Adresse genutzt werden.

Los geht es am 1. Oktober 2024, um 15 Uhr mit einer kritischen Betrachtung der bisherigen Angebote für Jugendliche und der aktuellen Beteiligung von jungen Menschen in Weißenfels. In Gruppenarbeit soll aus der Kritik Potential für die Zukunft werden. Am Abend ist bis etwa 20 Uhr ein gemeinsames Pizza-Backen geplant. Am 2. Oktober 2024 werden von 10 bis 16 Uhr konkrete Ideen für Projekte gesammelt und präsentiert. Die Präsentationen dienen im weiteren Verlauf als Grundlage für einen Stadtratsbeschluss.