Fahrradfreundliches Weißenfels
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings erwacht nicht nur die Natur zum Leben, viele Menschen holen auch ihre Fahrräder aus dem Winterschlaf – ein willkommener Anblick in einer fahrradfreundlichen Stadt wie Weißenfels.
Innerhalb des Altstadtrings dürfen fast alle Einbahnstraßen beidseitig von Fahrradfahrern genutzt werden. Entsprechende Beschilderungen – „Radfahrer frei“ sowie „Radfahrer kreuzen von links und rechts“ – befinden sich gut sichtbar an Einfahrten, Ausfahrten und Straßenkreuzungen. Auf diese Weise werden alle Verkehrsteilnehmer zur besonderen gegenseitigen Rücksichtnahme aufgerufen. In der Innenstadt betrifft dies die Klosterstraße, die Promenade, die Große Kalandstraße, An der Pforte, die Fischgasse, die Saalstraße und die Straße am Kloster. Manche dieser Straßen sind vollständig beidseitig durch Fahrradfahrer befahrbar, andere nur in bestimmten Straßenabschnitten. Auch die Fußgängerzone in der Jüdenstraße und am Marktplatz ist für Fahrradfahrer freigegeben. Sie dürfen hier Schrittgeschwindigkeit fahren und müssen Rücksicht auf Passanten nehmen.
„Fahrradfahren ist eine klimafreundliche Art der Fortbewegung. Das Rad bietet zudem für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit zur eigenständigen Mobilität. Es braucht aber eine gute Infrastruktur, damit möglichst viele Weißenfelserinnen und Weißenfelser das Rad nutzen“, sagt Oberbürgermeister Martin Papke und erinnert an Baumaßnahmen, die in der Weißenfelser Kernstadt und in den Ortschaften in den vergangenen Jahren realisiert wurden. So gibt es seit dem Jahr 2024 sowohl in der Leipziger Straße als auch im Röntgenweg einen kombinierten Geh- und Radweg. Im Rahmen des Ausbaus des kommunalen Radwegenetzes wurden zudem Verbindungsradwege zwischen der Stadt Weißenfels und dem Ortsteil Uichteritz sowie zwischen den Ortschaften Langendorf und Leißling (Pflaumenbaumhohle) errichtet. In der Naumburger Straße, Selauer Straße und Beuditzstraße wurden die Fahrbahnen mit Fahrradstreifen markiert. Auch einige Einbahnstraßen können außerhalb der Innenstadt von Fahrradfahrern beidseitig genutzt werden. Dies trifft beispielsweise auf die Max-Linger-Straße, die Erich-Weinert-Straße und den Zorbauer Weg zu. Generell plant die Stadt Weißenfels im Haushalt jährlich zehn Euro pro Einwohner für den Ausbau von Fahrradwegen ein. Daraus ergeben sich Eigenmittel der Stadt Weißenfels in Höhe von etwa 400.000 Euro.
Die Saalestadt erstellt derzeit zudem ein Radverkehrskonzept. Es befindet sich bereits in der Entwurfsfassung. Alle notwendigen internen und externen Beteiligungen sind erfolgt. Durch das beauftragte Planungsbüro wird das Konzept in Zusammenarbeit mit der Stadt Weißenfels nun verfeinert und ausformuliert. Mit einer Fertigstellung und einem Beschluss durch den Stadtrat wird im Laufe des zweiten Quartals 2025 gerechnet. Bestandteil des Konzeptes ist unter anderem ein Maßnahmenpaket für den Radverkehr, welches der Stadt Weißenfels zukünftig helfen wird, konkrete Handlungsschritte für eine Erhöhung des Radverkehrsanteils und für die Steigerung der Qualität und der Sicherheit der Radverkehrsverbindungen im Stadtgebiet zu identifizieren. Zu derartigen Maßnahmen gehören unter anderem die Markierung von Fahrradstreifen und der Bau von Fahrradstraßen sowie sichere Abbiegemöglichkeiten und Straßenquerungen. Die Beschilderung im Radwegenetz, die Optimierung von Radabstellanlagen sowie die Verknüpfung der Radnutzung mit anderen Verkehrsträgern (öffentlicher Personennahverkehr) sind ebenfalls Thema. Neben diesem Schwerpunkt beim Alltagsradverkehr ist auch der beträchtliche touristische Radverkehr hinsichtlich Verbesserungspotenzialen bei der Wegeführung und die Verknüpfung des innerstädtischen Netzes mit den Umlandbeziehungen zu betrachten.
Ziel des Radverkehrskonzeptes ist es, die Akzeptanz des Radverkehrs durch eine gute Infrastruktur zu erhöhen und auf diese Weise das Fahrradfahren als klimaneutrale Verkehrsart zu fördern und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Das Vorhaben wird mit insgesamt 90 Prozent Zuwendungen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie dem Fonds für einen gerechten Übergang (JFT) des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt. Die Stadt erhält eine Zuwendung von knapp 45.000 Euro. Die restlichen Gelder werden durch den gesicherten Haushalt der Stadt Weißenfels bereitgestellt.