Inhalt
Datum: 20.07.2022

Kunst statt Werbung

Die Wanderausstellung „Kunst an der Plakatwand“ macht vom 16. Juli bis 6. September 2022 Station an den Weißenfelser Badanlagen. Bei der kostenfreien Open-Air-Ausstellung sind 24 Kunstwerke zu sehen. Künstlerinnen und Künstler aus Weißenfels, dem Burgenlandkreis, Halle, Karlsruhe und Berlin haben unter dem Motto „Blumen küssen Nachtigallen“ verschiedene Techniken angewendet und dabei Bilder unterschiedlicher Genre geschaffen. Der Clou: Alle Arbeiten entstanden auf 3,60 Meter mal 2,60 Meter großen Plakatwänden. „Wir wollen mit unserer Kunst der allgegenwärtigen Werbung etwas entgegensetzen“, sagt Christina Simon von der Kunstgalerie Brandsanierung. Die Weißenfelser Künstlerin war es, die sich dafür eingesetzt hatte, das internationale Projekt „Kunst an der Plakatwand“ nach Weißenfels zu holen.

Das Projekt „Kunst an der Plakatwand“ startete 1988 in Karlsruhe. Ziel ist es, Kunst im öffentlichen Raum zu präsentieren; also außerhalb von Museen und anderen etablierten Institutionen. Es ist Kunst zum Anfassen. Kein Glas und keine Lichtschranke trennen den Betrachter vom Werk. Diese schrankenlose Präsentation von Originalgemälden ruft mittlerweile europaweit Begeisterung hervor. Künstler aus Berlin, Köln, Halle aber auch aus Oxford, Paris, Prag und aus vielen weiteren Städten kamen hinzu. Die entstandenen Bilder gingen auf Reisen. Sie versammelten sich auf Wiesen, in Parks, auf Plätzen und nun auch an den Weißenfelser Badanlagen.

Christina Simon, die für ihre Linolschnitte bekannt ist, hat für ihr Kunstwerk mit Schablonen und wetterbeständigem Graffitispray gearbeitet. Aufgrund des Großformates konnte sie nicht in ihrem eigenen Studio arbeiten, sondern verwandelte den ehemaligen Filmpalast Gloria für mehrere Wochen in ein Atelier. Dort gestaltete sie zusammen mit den regionalen Künstlern Matthias Schöneburg aus Bad Bibra und Thomas Wieduwilt aus Schöneburg die jetzt ausgestellten Plakatwände. Dieser Aufgabe widmeten sich auch Absolventen der hallensischen Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Hinzu kommen bei der Schau an den Badanlagen weitere kunstvoll gestaltete Plakatwände aus vorangegangenen Projektstationen von „Kunst an der Plakatwand“.