Mit den Händen singen

© Joerg Singer/ www.joergsinger.com, singandsign.de

Im Rahmen des diesjährigen Heinrich Schütz Musikfestes wird es zum ersten Mal auch ein Inklusionskonzert geben. „Schütz – mit den Augen hören“ heißt das Programm, welches das Leipziger Ensemble „SING & SIGN“ am 14. Oktober 2022, um 17:30 Uhr in der Weißenfelser Marienkirche präsentiert. Tickets sind für 18 Euro (ermäßigt 9 Euro, Kinder/Schüler 5 Euro) im Internet unter reservix.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Es gibt auch eine Abendkasse.

Bei dem Konzert erklingen die drei großen „S“: Heinrich Schütz, Samuel Scheidt und Johann Hermann Schein – Musik, die für hörbehinderte Menschen normalerweise gar nicht oder nur sehr schwer zugänglich ist. Ein wesentlicher Teil der Kultur bleibt ihnen damit verwehrt. Das Ensemble „SING & SIGN“ setzt dem etwas entgegen. Es besteht nicht nur aus Instrumentalisten und Sängern, sondern auch aus einem Gebärdenchor, der die Texte und den musikalischen Ausdruck simultan übersetzt. Vertreten sind hörende und hörbehinderte Akteure. Die fünf- bis siebenstimmige Chormusik wird für das Publikum also hörbar und gleichzeitig auch sichtbar gemacht. Das Konzert richtet sich folglich sowohl an hörbehinderte Menschen als auch an Hörende. Gründerin und Leiterin des Projekts ist die Leipziger Sopranistin Susanne Haupt. Das Konzert „Schütz – mit den Augen hören“ wird Thomas Stadler leiten.

Mit großer Vorfreude blickt der Leiter des Weißenfelser Heinrich-Schütz-Hauses Dr. Maik Richter auf das außergewöhnliche Musikerlebnis. „Für mich ist es das erste inklusive Konzert. Ich bin sehr gespannt, wie das Ensemble diese komplexe Aufgabe umsetzt“, sagt er. „SING & SIGN“ ist weltweit die erste Kombo, die Werke von Heinrich Schütz in Gebärdensprache übersetzt. Normalerweise arbeiten die Leipziger bei ihren Konzerten mit Stücken von Johann Sebastian Bach. „Es ist wunderbar, dass Susanne Haupt und ihr Team dieses Vorhaben im Festjahr SCHÜTZ 2022 umsetzen können“, sagt Dr. Maik Richter.