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Datum: 11.02.2025

Team der Universität Leipzig eröffnet Merse54

Forschende und Studierende der Universität Leipzig haben am 7. Februar 2025 einen Raum in der Merseburger Straße 54 eröffnet. Die Merse54 dient für die kommenden anderthalb Jahre als zentrale Anlaufstelle für das „T!Raum-Projekt“, für das die Hochschule mit der Stadt Weißenfels zusammenarbeitet. Themen sind Stadtentwicklung und Strukturwandel und die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung bei diesen Veränderungsprozessen in Weißenfels. Ganz in diesem Sinne gibt es auch kein striktes, vorgegebenes Nutzungskonzept für die Merse54. Vielmehr können die Weißenfelserinnen und Weißenfelser selbst mitentscheiden, welche Angebote es vor Ort geben soll. Für Ideen und konkrete Formate sind die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Katrin Schade und Theresa Grimm sowie deren Team an Studierenden offen. In der Merse54 sind sie ab sofort immer donnerstags von 10 bis 15 Uhr erreichbar. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass an anderen Tagen ebenfalls Mitglieder des Teams vor Ort sind. Interessierte sind auch dann in den Räumlichkeiten herzlich willkommen. Zudem kann per Instagram (@Merse54_wsf), per E-Mail an kokreation@uni-leipzig.de und schriftlich (Briefkasten nutzen) Kontakt aufgenommen werden.

Nachdem es in der Lehre in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Kooperationen zwischen der Universität Leipzig und der Stadt Weißenfels gegeben hat, findet im Rahmen des „T!Raum-Projektes“ mit dem Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft auch ein Austausch in der Praxis statt, um den Transfer zwischen Wissenschaft und dem kommunalen Alltag zu stärken. Seit Oktober 2023 haben Katrin Schade, Theresa Grimm und die Studierenden zunächst Daten und Konzepte der Verwaltung analysiert. In den anschließenden Monaten waren sie in der Saalestadt unterwegs und haben interessante Gespräche mit zahlreichen Menschen geführt. Ein Student hat sich mit dem denkmalgeschütztem Gloria beschäftigt und im Rahmen von Straßeninterviews Erinnerungen an den ehemalgien Filmpalast eingeholt. Ein studentisches Team hat die Alltagswege der Menschen erfasst und dabei Begegnungsorte ermittelt –  also Orte, an denen sich die meisten Wege kreuzen. Bei Kreativ-Workshops im Neustadtbüro und in der Stadtbibliothek haben Kinder ihre Lieblingsplätze in Weißenfels gemalt. Auch auf dem Weißenfelser Weihnachtsmarkt sowie beim Neujahrsempfang waren die Studierenden mit einem Stand vertreten. Mit den Besucherinnen und Besuchern sprachen sie über deren Lieblingsplätze in der Saalestadt und über deren Zukunftswünsche für ihre Heimat. Dabei kamen auch viele persönliche Geschichten und Erinnerungen zur Sprache, welche die Studierenden erfasst und wissenschaftlich aufgearbeitet haben.

Die gesammelten Geschichten, Ideen, Wünsche und Anregungen der Weißenfelserinnen und Weißenfelser, die zusammengetragen und in kreativen Präsentationen verarbeitet wurden, werden nun in der Merse54 vorgestellt. Bürgerinnen und Bürgern eröffnet sich ein ganz neuer Blick auf ihre Heimatstadt. Es ist die Chance, neue Perspektiven auf Weißenfels kennenzulernen. In diesem Sinne soll die Merse54 in den kommenden Monaten auch ein Raum sein, in dem neue Veranstaltungsformate ausprobiert werden können. Die Forschenden und Studierenden freuen sich darauf, vor Ort neue Kontakte zu knüpfen und ihr Netzwerk zu erweitern.

Hintergrund:
Im Rahmen des „T!Raum“-Programms unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt „Transfer durch Kokreation“ der Universität Leipzig. Die Hochschule möchte hierbei Handlungskompetenzen der Kommunen stärken und arbeitet dafür in einem Netzwerk mit verschiedenen Partnern zusammen. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Gesellschaft zu überführen, um Lösungen für Strukturprobleme kleiner und mittlerer Städte ohne eigene Hochschulanbindung zu entwickeln, die auch in anderen Städten angewendet werden können. Im Fokus stehen hierbei Probleme, die aus dem demografischen Wandel und den Klimawandelfolgen entstehen.