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Datum: 10.07.2023

Der Räuber mit der Zorro-Maske

Die Stadt Weißenfels liegt in einem Gebiet mit einer hohen Waschbärenpopulation. Für viele der Tiere gehört der städtische Raum zu ihrem Territorium und sie scheuen sich auch nicht, Gärten, Häuser und Garagen zu betreten. Oftmals hinterlassen sie dabei Dreck, Schäden und Verwüstung. Vor den ungebetenen Besuchern warnt der Weißenfelser Stadtjäger Armin Deubel. Ihn erreichten in den vergangenen Wochen besonders viele Anrufe von besorgten Bürgerinnen und Bürgern.

Vor allem Haushalte mit Freigänger-Katzen suchen Waschbären auf ihren nächtlichen Erkundungstouren gerne auf. Die Katzenklappe ermöglicht es ihnen, problemlos ins Haus zu kommen. Der Duft nach Katzenfutter oder anderen Lebensmitteln lockt sie an. Unverschlossene Schiebetüren sind für den Räuber mit der Zorro-Maske ebenfalls kein Hindernis. Laut Armin Deubel können die Tiere selbst Kühlschränke öffnen und plündern. „Am schlimmsten ist es, wenn die Hausbewohner verreist sind und die Waschbären über ein angekipptes Fenster oder eine unverschlossene Dachluke ins Haus gelangen. Es ist schockierend, was die Tiere innerhalb weniger Tage anrichten können. Alles wird untersucht, angeknabbert und zerstört“, berichtet Armin Deubel.   

Der Stadtjäger empfiehlt Bürgerinnen und Bürgern unter Beachtung der Tierschutzgesetze Präventions- und Abwehrmaßnahmen zu ergreifen. So sollte jeder, der einen Waschbären auf seinem Grundstück sieht, dem Tier deutlich machen, dass es unerwünscht ist. „Mit einem Wasserstrahl oder lauten Schlägen auf den Boden können Waschbären vertrieben werden. Dadurch lernen sie, diese Orte zu meiden“, sagt Armin Deubel. Zu besonderen Schutzmaßnahmen rät er Bürgerinnen und Bürgern, die einen Teich mit Wasserschildkröten haben, denn der Waschbär ist auch unter dem Spitznamen „Panzerknacker“ bekannt. Zudem sei es zu unterlassen, Waschbären zu füttern. Auch die Übergabe von Waschbären in Auffangstationen sieht er kritisch. „Laut einer EU-Verordnung müssen diese nicht-heimischen Tiere im Bestand eingedämmt werden“, sagt Armin Deubel.