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Datum: 02.02.2022

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Am Gedenkstein im Weißenfelser Stadtpark gedachten am 27. Januar 2022 Oberbürgermeister Robby Risch, Stadtratsvorsitzender Jörg Freiwald und der Vertreter des Simon-Rau-Zentrums, Enrico Kabisch, der Opfer des Nationalsozialismus. Anlass war der 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.

Oberbürgermeister Risch nahm das Gedenken zum Anlass, sich bei den Mitgliedern des Simon-Rau-Zentrums für die seit Jahren engagierte Arbeit gegen das Vergessen zu bedanken. „Sie geben den Menschen hinter den nicht fassbaren Opferzahlen des Holocausts ein Gesicht“, sagte er an die Anwesenden gerichtet. Dieses Engagement bedürfe einer besonderen Würdigung, denn viele Menschen zögen sich heutzutage in ihr eigenes Umfeld zurück und seien nicht mehr bereit, gesamtgesellschaftliche Herausforderungen anzugehen. „Mit Ihrem persönlichen Engagement wird auch dieser traurige Teil der Geschichte für heutige Generationen greifbar und anschaulich vermittelt – dafür gebührt Ihnen unser Dank.“ Nach der Kranzniederlegung gedachten die Anwesenden in einer Schweigeminute der Opfer des Nationalsozialismus.

Auch im Weißenfelser Ortsteil Großkorbetha fand an diesem 27. Januar eine Gedenkfeier statt. In Anwesenheit von Ortsbürgermeister Bernd Ostermann, dem stellvertretenden Stadtratsvorsitzenden Dr. Norbert Volk, Stadtrat Johannes Drewitz und Vertreterinnen und Vertretern und Ortschaftsrates wurden am Gedenkstein am Harnackplatz Kränze niedergelegt und eine Gedenkminute gehalten.

Hintergrund:

Der 27. Januar gilt seit 1996 als gesetzlich verankerter und bundesweiter Gedenktag. Als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“  bezieht er sich auf die Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945. Im Jahr 2005 wurde der 27. Januar von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt. Im Konzentrationslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau wurden während der Nazi-Diktatur mehr als eine Million Menschen ermordet.
Das 2008 in Weißenfels gegründete
Simon-Rau-Zentrum hat es sich zum Ziel gesetzt, sich neonazistischen und antisemitischen Absichten entgegenzustellen und an die ehemalige jüdische Gemeinde der Stadt Weißenfels zu erinnern. Der Verein richtet alljährlich gemeinsam mit der Stadt Weißenfels unter anderem die Gedenkveranstaltungen zur Pogromnacht aus.

Die Teilnehmeranzahl an den Weißenfelser Gedenkveranstaltungen am 27. Januar 2022 mussten aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie begrenzt werden.