Gefahr von Wildunfällen steigt
Im Herbst und Winter steigt das Risiko von Wildunfällen. Der Weißenfelser Stadtjäger Armin Deubel bittet Verkehrsteilnehmer deshalb darum, auf Landstraßen und landwirtschaftlichen Wegen langsam und vorsichtig zu fahren. Dies gelte vor allem während der Dämmerung, weil zu dieser Zeit besonders viele Tiere unterwegs sind. „In unserer Region kommen besonders oft Rehe, Wildschweine, Füchse und Waschbären unter die Räder. Wildschweine sind derzeit in Familienverbänden – den sogenannten Rotten – unterwegs. In den Herbstmonaten sind sie verstärkt auf Futtersuche und überqueren auch Straßen, um an Nahrung zu gelangen“, sagt Armin Deubel.
Die Zeitumstellung habe das Risiko einer Kollision mit Wildtieren noch erhöht. „Der Berufsverkehr verschiebt sich um eine Stunde. Tiere können sich den von Menschenhand gemachten Regeln nicht von heute auf morgen anpassen“, erklärt der Stadtjäger. Auch er und seine Kollegen würden sich in diesem Zusammenhang immer wieder in Gefahr begeben. „Auf der Suche nach verunfallten Tieren befinden sich Jäger und ihre Hunde oftmals am Straßenrand. Nicht immer sichert die Polizei diese Maßnahme ab. Dann bietet uns nur die Warnanlage des Fahrzeuges und eine Warnweste Schutz“, sagt Armin Deubel und betont noch einmal die Wichtigkeit einer umsichtigen Fahrweise. Verkehrsteilnehmer müssten in einer solchen Situation stets auch für eine Vollbremsung bereit sein. Dem Stadtjäger zufolge passiert es nämlich immer wieder, dass ein verletztes Tier beim Eintreffen des Jägers aus Todesangst noch einmal aufspringt und somit einen weiteren Unfall verursachen könnte.
Neben den Wildunfällen beschäftigen Armin Deubel derzeit auch vermehrt Meldungen von Wildschäden an landwirtschaftlich genutzten Flächen, Gärten und Privatgrundstücken. Die Tiere müssen sich Fettreserven für den Winter anfressen und machen dabei nicht vor Äckern Halt. Armin Deubel rät Grundstücksbesitzern, keine Abfälle wie Gemüse oder Obstreste im Freien zu entsorgen. Auch ein offener Komposthaufen locke Tiere an. Im Wald sind Wildschweine gern gesehen. Armin Deubel zufolge schätzen es Förster, dass die Tiere den Boden auflockern und dabei Baumsamen vergraben. Reh und Rotwild werden hingegen als Schädling angesehen. Sie sorgen für Verbiss, der zu Beeinträchtigungen im ökologischen Gleichgewicht und zur Entwertung des Holzes führt. „Jägerinnen und Jäger sind deshalb aktuell an den gefährdeten Flächen verstärkt auf den Ansitzen anzutreffen, um die Wildtiere fernzuhalten und Ernteausfälle zu verhindern“, sagt Armin Deubel.