Jury-Mitglieder für Streetart-Projekt gesucht
Beim Gehen durch Weißenfels sind sie ein Ärgernis für viele Menschen: Vermeintlich inhaltslose Graffitis, die zahlreiche Garagen und Häuserwände verunstalten. Es sind zumeist illegale Sprayer, die ihre Tags im Stadtbild hinterlassen und damit den Missfallen der Bürgerinnen und Bürger auf sich ziehen. Jetzt haben Weißenfelserinnen und Weißenfelser die Möglichkeit, die Stadtgestaltung aktiv als Jurymitglied mitzubestimmen.
Die Stadt Weißenfels lobt mit der Künstleragentur „Yes and Pro“ einen Gestaltungswettbewerb für ein großflächiges Fassadenkunstwerk aus. Es soll an den Wänden der Häuser Ecke Saalstraße und Große Kalandstraße in Weißenfels realisiert werden. Der polnische Künstler „Tankpatrol“ und der aus Thüringen stammende Künstler „Sokar uno“ fertigten innerhalb des Wettbewerbs jeweils zwei Entwürfe an. Das Augenmerk wird auf der Vermittlung eines positiven Stadtbildes liegen. Sowohl Urbanität als auch Identifikation werden wichtige Bestandteile der Kunstwerke sein. Eine 13-köpfige Jury soll dann am 19. September 2023 die in Frage kommenden Fassadenkunststücke auf zwei Entwürfe reduzieren. Bei der Jurysitzung um 16 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses werden beide Künstler ihre Entwürfe persönlich präsentieren und für Fragen zur Verfügung stehen.
Für diese Jury werden noch zwei Weißenfelserinnen und Weißenfelser (über 18 Jahre) sowie zwei Schülerinnen und Schüler (15 bis 18 Jahre) gesucht. Mitmachen kann, wer in der Weißenfelser Kernstadt oder in den Ortsteilen gemeldet ist. Sollten sich mehr als vier Personen für die Jury-Mitgliedschaft bewerben, entscheidet das Los über die Auswahl.
Interessenten melden sich bis zum 8. September 2023 per E-Mail an kulturmanagement@weissenfels.de oder per Telefon unter 03443 370338 mit folgenden Angaben:
vollständiger Name
Anschrift zur Übermittlung der Juryunterlagen
Alter
Für das Streetart-Projekt hat sich Oberbürgermeister Martin Papke stark gemacht. Mit dem Vorhaben möchte er eine unansehnliche Ecke in der Altstadt aufwerten. Dafür hatte er Gespräche mit den Hauseigentümern geführt und eine Einigung erzielt. „Mir ist wichtig, dass an dieser Stelle ein Kunstwerk entsteht, das die Stadtgeschichte widerspiegelt. Schließlich befanden sich einst in diesem Quartier das Saaletor und die Pestkapelle St. Ursula. Zudem hatten Weber und Gerber hier ihr Domizil“, sagt Martin Papke. Auch in die historische Bausubstanz müsse sich die Gestaltung einfügen. „Mein Wunsch wäre es, dass unsere Gästeführer künftig mithilfe des neuen Graffiti-Kunstwerks noch mehr Facetten unserer Stadtgeschichte vermitteln können“, sagt der Oberbürgermeister.