Inhalt
Datum: 10.02.2022

Neue Räume fürs Museum Weißenfels?

Für die neu konzipierte Schuhausstellung des Museums Weißenfels sollen bisher ungenutzte Räume von Schloss Neu-Augustusburg erschlossen und saniert werden. Das hat Kulturamtsleiter Robert Brückner mitgeteilt. Die Räume befinden sich im Keller und eventuell auch im Dachgeschoss des Nordflügels. Eine Machbarkeitsstudie soll prüfen, ob diese Pläne in die Realität umgesetzt werden können.

An einer neuen Schuhausstellung arbeitet das Museumsteam schon seit vielen Jahren. Standort sollte ursprünglich der südliche Westflügel sein. Die Eröffnung war für das Jahr 2025 vorgesehen. Doch der Plan ging nicht auf, denn mittlerweile steht fest: Eine Landesbehörde wird ins Schloss einziehen – und zwar mit deutlich mehr Personal als zunächst beabsichtigt. So werden statt 70 nun mehr als 160 Bedienstete im Jahr 2026 ihre Büros in Neu-Augustusburg beziehen. Für die Schuhausstellung des Museums ist dann kein Platz mehr. Kurzzeitig war deshalb eine Auslagerung der Schuhausstellung im Gespräch. Doch dieses Thema ist laut Robert Brückner vom Tisch: „Wir bleiben am authentischen Ort. Im Schloss ist die Stadtgeschichte passiert. Hier wollen wir unsere Museumsarbeit gebündelt präsentieren.“

Doch mit diesem Entschluss geht ein Umdenken einher. Schließlich braucht die neue Schuhausstellung Platz. Gleiches gilt für die bestehenden Ausstellungen zur Stadtgeschichte und zur Barockgeschichte sowie für Sonderausstellungen und vor allem auch für das Depot des Museums Weißenfels. Sollte sich herausstellen, dass Keller und Dachgeschoss des Nordflügels für eine entsprechende Nutzung geeignet sind, stünde dem Museumsteam ausreichend Fläche zur Verfügung. Allen Beteiligten ist aber auch klar: Für dieses Vorhaben braucht es einen langen Atem. Der Traum von einer neuen Schuhausstellung im Jahr 2025 ist geplatzt. „Es ist noch ein langer Weg. Wir sprechen hier von einem Zeitraum von mindestens zehn Jahren“, sagt Museumsleiterin Bianca Bernstein. Eine realistische Einschätzung, denn bis zum Einzug der Landesbehörde wird sich das städtische Hochbau-Team auf den Südflügel und den südlichen Westflügel des Schlosses konzentrieren müssen. Darüber hinaus finden bis zum Jahr 2025 statische Sicherungen in den Räumen unter der Barockausstellung statt. Ein weiteres Mammutprojekt im Schloss ist da nicht möglich.

Doch eine gute Nachricht gibt es auch. Die Ergebnisse des bereits erstellten Konzeptes für die neue Schuhausstellung können laut Bianca Bernstein auch für das Raumprogramm im Nordflügel genutzt werden. Gleiches gilt für bereits getätigte Ankäufe und Restaurierungen sowie für die Erkenntnisse aus Forschungstätigkeiten. Die Museumsleiterin versichert zudem, dass die jetzige Schuhausstellung zeitnah aufgewertet werden soll. Geplant sind unter anderem ein neuer Wandanstrich, eine bessere Beleuchtung und neue Vitrinen. Außerdem sollen digitale Angebote stärker einbezogen werden. Das Museumsteam wird zudem weiter an der Neukonzeption der Schuhausstellung sowie an Konzepten zur Barockgeschichte und zur Stadtgeschichte arbeiten.