Vielfalt und Stärke: Weißenfelser Festveranstaltung zum Weltfrauentag rückt Frauen aus Ost- und Westdeutschland ins Rampenlicht
Anlässlich des Internationalen Frauentags nahmen am 8. März 2025 mehr als 130 Personen an der Weißenfelser Festveranstaltung im Kulturhaus teil. Eingeladen hatte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Weißenfels Katja Henze zusammen mit der Volkshochschule Burgenlandkreis, dem Landfrauenverband Sachsen-Anhalt e. V. und dem Frauenarbeitskreis Weißenfels. Oberbürgermeister Martin Papke begrüßte die Gäste und gratulierte den Frauen zum Weltfrauentag. Neben Reden der Vorständin im Landfrauenverband Sachsen-Anhalt Grit Ranscht und der Leiterin der Volkshochschule Burgenlandkreis Dr. Renate Schlüter standen unter anderem eine Ausstellungseröffnung und filmische Beiträge auf dem Programm. Die musikalische Gestaltung des Nachmittags übernahmen Schülerinnen und Schüler des Goethegymnasiums. Als Überraschungsgast stand die Weißenfelser Sängerin Barbara Döring auf der Bühne. Pianistin und Sängerin Ulrike Unger spielte das Lied „Brot und Rosen“. Der Song ist seit mittlerweile mehr als 100 Jahren weltweit untrennbar mit dem Internationalen Frauentag verbunden.
Im Mittelpunkt der Festveranstaltung stand die Eröffnung der Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ der Bundesstiftung Aufarbeitung. Nach 35 Jahren Deutscher Einheit beleuchtet die Schau Klischees über Frauen aus Ost- und Westdeutschland, die bis heute bestehen. Auf 20 Plakaten, welche die Gleichstellungsbeauftragte des Burgenlandkreises zur Verfügung gestellt hat, werden die Ursprünge dieser Stereotype aufgezeigt und deren Wahrheitsgehalt hinterfragt. Dargestellt werden die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in der damaligen Bundesrepublik und in der DDR. Deutlich wird dabei, dass sie trotz unterschiedlicher politischer Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung verband. Um ein noch breiteres Publikum zu erreichen, sind die Plakate von „Frauen im geteilten Deutschland“ ab 12. März 2025 in der Weißenfelser Innenstadt als Schaufensterausstellung zu sehen. Dabei werden leerstehende Geschäfte in der Jüdenstraße bis Ende April 2025 für die Präsentation eines Teils der Ausstellung genutzt.
Passend zu der Schau wurden im Rahmen der Festveranstaltung auch Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen Teil 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“ von Regisseur Torsten Körner gezeigt, in dem Frauen aus der DDR von ihrem Kampf um Chancengleichheit berichten. Die kommunale Gleichstellungsbeauftragte Katja Henze betonte in ihrer Moderation der Veranstaltung, wie wichtig es ist, dass die Geschichten der in der DDR geborenen Frauen endlich Gehör finden. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Identität der DDR-Frauen und ihr Einsatz für Gerechtigkeit, Gleichstellung, Arbeit, Familie, Bildung, Politik, Kultur und Gesellschaft sichtbar werden, ohne dabei die Gemeinsamkeiten mit den West-Frauen zu vergessen. Denn die Frauen im heutigen Deutschland verbindet mehr, als sie trennt“, sagte sie.
Diese Themen wurden auch in Gesprächen der Teilnehmerinnen nach der Veranstaltung aufgegriffen. Dabei kamen eigene Erfahrungen und Sichtweisen der Gäste ebenfalls zur Sprache. Im Rahmen der Festveranstaltung konnten die Teilnehmerinnen zudem mit Klebepunkten zum Ausdruck bringen, wie gleichberechtigt sie sich in unserer Gesellschaft fühlen. Ein Großteil der Beteiligten empfindet demnach die Gleichberechtigung im Alltag nur mittelmäßig.
Die Weißenfelser Festveranstaltung zum Internationalen Frauentag fand mit freundlicher Unterstützung des Burgenlandkreises, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Projektes „Demokratie Leben“ und des Goethegymnasiums statt.