Von Klischees zu Realität
Anlässlich des Internationalen Frauentags lädt die Stadt Weißenfels gemeinsam mit der Volkshochschule Burgenlandkreis, dem Landfrauenverband Sachsen-Anhalt e. V. und dem Frauenarbeitskreis Weißenfels am 8. März 2025, um 15 Uhr zu einer großen Festveranstaltung ins Kulturhaus ein. Den Gästen wird ein abwechslungsreiches Programm mit einer Ausstellungseröffnung, filmischen Beiträgen und Musik geboten. Das Wort wird unter anderem die Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Weißenfels ans Publikum richten. Dabei wird sie auch auf das diesjährige Motto der Festveranstaltung „Nur wer sich wandelt, bleibt sich treu“ eingehen. Bei Kaffee und Kuchen können die Beteiligten im Anschluss ins Gespräch kommen. Tickets sind im Vorverkauf für 8 Euro (zzgl. Gebühren) in der Touristinformation Weißenfels am Markt 3 erhältlich. An der Tageskasse kostet eine Karte 10 Euro.
Im Mittelpunkt der Festveranstaltung steht die Eröffnung der Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ der Bundesstiftung Aufarbeitung. Nach 35 Jahren Deutscher Einheit beleuchtet die Schau Klischees über Frauen aus Ost- und Westdeutschland, die bis heute bestehen. Auf 20 Plakaten werden die Ursprünge dieser Stereotype aufgezeigt und deren Wahrheitsgehalt hinterfragt. Dargestellt werden die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in der damaligen Bundesrepublik und in der DDR. Deutlich wird dabei, dass sie trotz unterschiedlicher politischer Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung verband.
„Wichtig ist, dass die Geschichten der ostdeutschen Frauen endlich gehört werden. Wenn wir über die Frauenbewegung berichten, wird nämlich oft nur aus der Sicht Westdeutschlands erzählt. Wir setzen uns dafür ein, dass die Identität der DDR-Frauen und ihr Einsatz für Gerechtigkeit, Gleichstellung, Arbeit, Familie, Bildung, Politik, Kultur und Gesellschaft sichtbar werden. Außerdem würde ich mich sehr freuen, wenn es uns an dem Nachmittag in gemeinsamen Gesprächen gelingt, die bis heute bestehenden Vorurteile über Ost- und Westfrauen aufzubrechen“, sagt Katja Henze. Zur Bereicherung dieser Diskussion tragen die Leiterin der Volkshochschule Burgenlandkreis Renate Schlüter und Vorständin im Landfrauenverband Sachsen-Anhalt Grit Ranscht bei. Die eine ist in Westdeutschland aufgewachsen, die andere in der DDR. „Mit ihren Erfahrungen und Sichtweisen liefern sie wertvolle Impulse für unsere Gespräche“, sagt Katja Henze.
Die insgesamt 20 Roll-Ups mit den Ausstellungsinhalten stellt die Gleichstellungsbeauftragte des Burgenlandkreises zur Verfügung. Passend zu der Schau werden im Rahmen der Veranstaltung auch Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen Teil 2 – Guten Morgen, ihr Schönen!“ von Regisseur Torsten Körner gezeigt, in dem Frauen aus der DDR von ihrem Kampf um Chancengleichheit berichten. Die musikalische Gestaltung des Nachmittags übernehmen Schülerinnen und Schüler des Goethegymnasiums sowie Überraschungsgäste.