Weißenfels soll attraktiver Wohnstandort werden
Clemens Bumann ist seit 1. Mai 2022 der neue Leiter des Fachbereichs Technische Dienste und Stadtentwicklung der Stadt Weißenfels. Der gebürtige Freiburger hat sich während der ersten zwei Monate mit seinen Aufgaben innerhalb der Stadtverwaltung vertraut gemacht. Besonders freut er sich auf die weitere Sanierung und den anstehenden Ausbau des Schlosses Neu-Augustusburg. „Das ist eine geschichtsträchtige Aufgabe. In Deutschland wüsste ich keine andere vergleichbare Stadt, die ein solch spannendes Projekt für meinen Berufsstand bereithält. Eine einmalige Gelegenheit, die ich wahrnehmen musste“, sagt Clemens Bumann und nennt damit einen seiner Beweggründe für den beruflichen Neustart.
Die Lage der Stadt Weißenfels inmitten der Saale-Unstrut-Region war ein weiterer Entscheidungsfaktor. Die Gegend hat Clemens Bumann durch seine Ehefrau – eine gebürtige Hallenserin – kennen und lieben gelernt. Auch die drei gemeinsamen Kinder fühlen sich hier wohl. Der Wunsch, sich privat noch einmal räumlich zu verändern, war deshalb groß.
Clemens Bumann hat ein Studium zum Diplomverwaltungswirt an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl abgeschlossen und anschließend in Berlin an der Technischen Universität erfolgreich Stadt- und Regionalplanung studiert. Vor seinem Umzug nach Weißenfels hat er achteinhalb Jahre bei der Stadt Rotenburg (Wümme) als Amtsleiter gearbeitet und war dort für die Bereiche Stadtplanung, Hochbau mit Gebäudemanagement sowie Tiefbau mit den Bereichen Bauhof und Abwasserbeseitigung zuständig. Die Kreisstadt in Niedersachsen hat knapp 23.000 Einwohner. Unter der Federführung von Clemens Bumann wurden unter anderem mehrere Wohngebiete mit insgesamt 300 Bauparzellen und zwei Gewerbegebiete mit einer Gesamtfläche von 40 Hektar errichtet. Zudem hat der Amtsleiter die Innenstadtentwicklung von Rotenburg gefördert, indem entlang der Fußgängerzone Häuser für den Handel und für Wohnnutzungen saniert und neu gebaut wurden. Zuletzt fehlte ihm im beschaulichen Rotenburg aber der urbane Charakter einer Stadt und die damit einhergehenden beruflichen Herausforderungen.
Diese findet er nun in Weißenfels. So hat er sich das Ziel gesetzt, Weißenfels als Wohnstandort attraktiver zu machen. Gelingen soll dieses Vorhaben, indem der Wohnungsmarkt bedarfsgerecht neu aufgestellt wird. Dafür muss laut Clemens Bumann der Wohnungsleerstand, von dem in der Saalestadt vor allem Siedlungsbauten und nicht mehr sanierungsfähige Altbauten betroffen sind, beseitigt werden. So entsteht Platz für hochwertige, barrierefreie Wohnungen und für Einfamilienhäuser, für die es laut Clemens Bumann am Markt ein großes Interesse gibt. Zudem sind attraktive Grünflächen und Spielplätze mit Aufenthalts- und Erlebnisqualität für den Zuzug von Familien und älteren Bürgern ein maßgebliches Kriterium.
Für die Neustadt präferiert er hingegen eine behutsame Sanierung. Straßenzüge neugestalten, Hinterhöfe freilegen, mehr Grünflächen schaffen – das ist sein Plan für die nächsten Jahrzehnte. Nicht zuletzt hofft Clemens Bumann auch auf die Mithilfe der Weißenfelserinnen und Weißenfelser. Die könnten seiner Meinung nach zu Recht eine positivere Grundstimmung gegenüber ihrer Stadt entwickeln und mit Stolz nach Außen Werbung für ihre Heimat machen.
Auch in der Innenstadt warten mit dem Erweiterungsbau des Heinrich-Schütz-Hauses, dem Novalis-Hinterhaus und dem Bildungscampus spannende Projekte auf den 45-Jährigen. Außerdem ist zuletzt durch den Rückzug von Edeka die geplante Ansiedlung eines Nahversorgers in der Jüdenstraße ins Stocken geraten. „Wenn es uns gelingt, die Gebäude Jüdenstraße 1 bis 5 zu entwickeln, könnte das ähnlich wie damals bei der Promenade ein Impulsgeber für das gesamte Umfeld sein“, sagt Clemens Bumann und zeigt damit Weitsicht. Wichtig ist ihm, einen Mehrwert für die Anwohner Weißenfels zu schaffen. In den ersten Wochen seiner Tätigkeit bei der Stadt Weißenfels konnte er zudem erste Kontakte zu übergeordneten Behörden knüpfen. „Die Landesbehörden Sachsen-Anhalts sind umsetzungsorientiert, den Kommunen zugewandt und investorenfreundlich. Das motiviert mich, Projekte zu entwickeln“, beschreibt er seine Eindrücke.
Privat wird es für Clemens Bumann derzeit ebenfalls nicht langweilig. Er hat ein Haus in Weißenfels gekauft. Mitte August 2022 ist der Einzug mit der gesamten Familie geplant. Überrascht zeigt er sich vom reichhaltigen Freizeit- und Kulturangebot in der Saalestadt. „Es finden ständig Feste und Veranstaltungen statt. Markt, Stadthalle, Kulturhaus – immer ist irgendwo etwas los.“ Großen Gefallen findet er auch an der ortsbildprägenden Baustruktur aus der Gründerzeit, die ihn jedes Mal zum Schwärmen bringt, wenn er durch die Straßen fährt. Weißenfels und die umliegende Region sind ihm deshalb schon jetzt ans Herz gewachsen und er freut sich darauf, aktiv mit an der Zukunft der Saalestadt bauen zu können.