Wert-voll - unbezahlbar und unersetzlich
Die Stadt Weißenfels beteiligt sich am 14. September 2025 am Tag des offenen Denkmals. Elf Denkmäler der Saalestadt öffnen ihre Türen.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht das Kloster St. Claren, das von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden kann. Mitglieder des Weißenfelser Bürgervereins St. Clara e.V. beantworten Fragen. Vor Ort gibt es auch Kaffee und Kuchen. Bei dem ehemaligen Kloster St. Claren handelt es sich um eine im Jahr 1301 entstandene, aber überwiegend aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammende Vierflügelanlage. Nach der Auflösung des Klosters wurde der Komplex als Damenstift, Amtshaus, Schule und schließlich als Lehrerseminar genutzt. Gegenwärtig findet der Umbau zu einem Bildungscampus statt. Die beiden künftigen Nutzer des Klosters nutzen den Tag des offenen Denkmals, um sich schon einmal in ihrer späteren Wirkungsstätte zu präsentieren. Schülerinnen und Schüler der Musikschule Burgenlandkreis laden um 15 Uhr zum Konzert ein. Die Volkshochschule Burgenlandkreis bietet ab 13 Uhr das Mitmach-Angebot „Alte Schriften lesen und verstehen“ an. Dabei erhalten Interessierte eine Einführung in das Lesen und Entziffern der alten Sütterlinschrift. Gemeinsam werden alte Sprüche und Weisheiten entschlüsselt. Kinder können ihren eigenen Namen auf altes Papier schreiben. Bürgerinnen und Bürger können gerne auch eigene alte Dokumente zum Entschlüsseln mitbringen. Unterstützt wird die Aktion durch das Sütterlinbüro Halle. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Voraussichtlich zum letzten Mal wird das Hofmarschallhaus eine Station beim Tag des offenen Denkmals in Weißenfels sein. Von 11 bis 17 Uhr werden in der Nikolaistraße 39 Führungen angeboten. Das Hofmarschallhaus ist als stattliches dreigeschossiges Stadtpalais im Jahr 1709 für Hans Moritz von Brühl errichtet worden. In seinem Stil ist es an der Architektur des Schlosses in Weißenfels orientiert. Die Stuckausstattung in den Räumen ist gut erhalten. Seit zwei Jahren laufen die restauratorischen Arbeiten in den Innenräumen, deren Ergebnisse beim Denkmaltag präsentiert werden. Im kommenden Jahr werden die Wohnungen bewohnt sein.
Ein weiterer Schwerpunkt des Tages des offenen Denkmals sind in diesem Jahr die Ortschaften, die große Präsenz mit ihren Denkmälern zeigen. So kann beispielsweise das Diorama in Reichardtswerben zur Schlacht bei Roßbach mit seinen etwa 4.500 Zinnfiguren von 14 bis 16 Uhr besichtigt werden (Ernst-Thälmann-Straße 33). Hoch hinaus geht es von 10 bis 17 Uhr am Bergerturm Markwerben. Nach dem Aufstieg werden Bürgerinnen und Bürger mit einem malerischen Ausblick auf Weißenfels belohnt. Geöffnet ist von 14 bis 16 Uhr zudem die Kirche in Reichardtswerben, welche im 17. Jahrhundert errichtet wurde und mit einer barocken Innenausstattung zu beeindrucken weiß. Auch die spätromantische Kirche Burgwerben aus dem 13. Jahrhundert öffnet von 16 bis 16 Uhr ihre Türen. In der Ortschaft kann zudem das ehemalige Rittergut in der Weinstraße 36 von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Die Bürgergenossenschaft Burgwerben bietet vor Ort einen Imbiss mit Wein, Kaffee und kleinen Snacks an. Bei schönem Wetter können Besucherinnen und Besucher die Aussicht von der Schlossterrasse genießen.
In der Kernstadt gibt es am Denkmaltag ebenfalls einiges zu entdecken. Eine tolle Aussicht auf Weißenfels und Umgebung genießen Besucherinnen und Besucher von 10 bis 17 Uhr vom Bismarckturm aus. Die Mitglieder des Weißenfelser Bismarckturmvereins sind vor Ort und beantworten Fragen. Eine Besichtigung ist ebenfalls in der ehemaligen Synagoge in der Nordstraße 14 möglich. Die Mitglieder des Simon-Rau-Zentrums öffnen von 12 bis 17 Uhr die Türen des ehemaligen Betsaals der jüdischen Gemeinde in Weißenfels und erläutern dessen Geschichte. Musikgenuss steht in der Marienkirche auf dem Programm. Um 14 Uhr lädt der Chorkreis Saale-Unstrut-Elster zum gemeinsamen Konzert des Volkschors Langendorf, des Männergesangsvereins „Harmonie“ Kayna und des Stadtchors Teuchern ein. Von 10 bis 15 Uhr kann die Kirche besichtigt werden. Auch die Lutherkirche öffnet ihre Türen. Von 10 bis 16 Uhr können sich Interessierte zu der Kirche und den farbenfrohen Kirchenfenstern informieren. Eine Turmbesteigung ist ab 10 Uhr zu jeder vollen Stunde möglich.
Hintergrund:
Erstmals 1984 in Frankreich durchgeführt und 1991 vom Europarat als „European Heritage Days“ ausgerufen, hat sich der zweite Sonntag im September in Deutschland als Tag des offenen Denkmals etabliert. Er gilt als die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Die an diesem Tag geöffneten Denkmäler und Museen ziehen in jedem Jahr aufs Neue unzählige Kunst- und Geschichtsinteressierte an. Das jährlich herausgegebene Motto wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorgegeben. In diesem Jahr lautet es „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?". Das gesamte Programm zum Tag des offenen Denkmals in Deutschland kann unter www.tag-des-offenen-denkmals.de eingesehen werden.