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Datum: 13.03.2025

Gelungene Ausstellung beendet

Sehr zufrieden zeigte sich Maik Richter am vergangenen Sonntag: „Sowohl die Ausstellung ‚Die Musen sind weiblich‘ als auch die abschließende musikalische Kuratorenführung fanden großen Anklang“, resümierte der promovierte Leiter des Heinrich-Schütz-Hauses. Anlass war der Abschluss der Sonderausstellung „Die Musen sind weiblich: Frauen der Frühen Neuzeit in Musik, Literatur und bildender Kunst“.  Mit insgesamt 930 Gästen war die Schau vom 2. Oktober 2024 bis zum 9. März 2025 gut besucht. Zum großen Erfolg trugen auch sechs musikalische Kuratorenführungen und zwei Konzerte bei. Insgesamt umfasste die Ausstellung im Heinrich-Schütz-Haus 14 Tafeln, zwei Banner und eine aus zwölf Reproduktionen bestehende Gemäldegalerie.

Mittels bewegender Biographien von Komponistinnen aus Ferrara, Florenz und Venedig, von Dichterinnen aus Greifswald, Lyon und Venedig oder von Malerinnen und Bildhauerinnen aus Amsterdam, Nürnberg und Rom konnten die Gäste in das Dasein barocker Frauen eintauchen, die sich verschiedenen Kunstrichtungen verschrieben hatten. Genossen sie zu Lebzeiten oftmals sehr hohes Ansehen, so fehlt es ihnen heute zumeist noch an Anerkennung sowohl als Frau als auch als Kunstschaffende, denn die meisten ihrer Werke sind im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit geraten. So war es das Anliegen Maik Richters, diese Frauen und ihr Wirken zur damaligen Zeit in das Bewusstsein der Gegenwart zu rücken. Er realisierte das unter anderem mit einer Gedichtrezitation der Weißenfelser Erbauungsschriftstellerin Barbara Pracht (um 1600 bis 1673), deren geistliches Lied „Wohlauf, mein Geist, sei schnell bereit“ erstmals nach hunderten Jahren von den Besucherinnen und Besuchern wieder zu hören war. Die Freundin der Schütz-Familie hatte die Verse 1651 geschrieben.

Auch zukünftig ist es dem Leiter des Heinrich-Schütz-Hauses ein Anliegen, die komponierenden und musizierenden, malenden und bildhauerisch tätigen, dichtenden und forschenden Frauen der Schütz-Zeit neu zu entdecken. So wird Maik Richter die von ihm erarbeitete Liste mit nunmehr über 130 Künstlerinnen des 16. bis 17. Jahrhunderts auch weiter fortschreiben. Außerdem sollen Objekte wie beispielsweise Porträt-Stiche oder Werkausgaben angekauft werden, die mit diesen Frauen in Verbindung gebracht werden können. Auf diese Weise wird irgendwann mehr als nur eine Tafelausstellung zu weiblichem Kunstschaffenden in Weißenfels präsentiert werden können.